Knips, knips, knips… Fotografieren von Menschen und Gegenständen wird häufig total unterschätzt. Genau aus diesem Grund gibt es im Netz viele «unprofessionelle» Fotos. Wenn das Budget knapp ist, greift man oftmals selbst zur Kamera, schlimmer noch zur meisterhaften Handy-Kamera. Damit dieser Griff nicht ein Tritt ins Fettnäpfchen ist, hier die wichtigsten Aspekte und Tipps.
Aussenaufnahmen
Wenn Sie Ihr Motiv in der Natur (zumindest ausserhalb eines Gebäudes) fotografieren möchten, empfiehlt es sich mit der Sonne im Rücken zu stehen. Für die meisten Fälle ist es ebenfalls von Vorteil, wenn Sie die Aufnahmen bei gutem Wetter machen, denn Wolken und Nebel verursachen flache und leblose Bilder. Auch andere Wetterlaunen wie Regen, Schnee, Wind können durchaus negative Effekte auf sonst gute Bilder haben. Profitieren Sie also lieber von schönen, trockenen Tagen um die Stunden draussen zu verbringen.
Wenn Sie den Beitrag über gute Fotos für Ihre Webseite gelesen haben, wissen Sie, dass Bilder eine Atmosphäre ausstrahlen können. Nicht eine Erdatmosphäre – ich meine damit eine emotionale Sphäre. Aus meiner Sicht ist dabei die Jahreszeit ein grosser Beeinflusser. Schiessen Sie die Bilder, wenn möglich in der Jahreszeit, welche zum Design passt. Gemütliche Farben wie rot, braun und orange lassen sich besonders gut im Herbst aufnehmen. Blaue, weisse, graue Farben passen zum Winter. Und so weiter.
«Der frühe Vogel fängt den Wurm» – dieses Motto ziehe ich hier zum Zug. Nach diesen Worten werden Sie belohnt, denn die besten Bilder entstehen bekanntlich am Morgen. In der schönen Morgensonne und der frischen Stimmung lässt es sich doch gleich besser arbeiten. Also los, Wecker stellen.
Noch einen letzten Tipp zur Aussen-Fotografie. Ich sehe immer wieder Mülltonnen, kaputte Wände oder ähnliche Gebilde, die das Bild verwüsten. Achten Sie also auch in den frühen Stunden darauf, solche Gegenstände nicht mit zu fotografieren.
Innenaufnahmen
Bei Innenaufnahmen werden Sie vermutlich auf einige Schwierigkeiten stossen, denn das Licht in geschlossenen Räumen ist selten gut. Vorerst konzentrieren Sie sich am besten darauf, das Fotografieren vor, durch und gegen Fenster zu vermeiden. Dies führt zu mühsamen Lichtstreifen und Schatten.
Stellen Sie sich vor, Ihr Motiv ist ein Star. Ordnen Sie alles schön an und erstellen Sie eine ansprechende «Bühne». Das einfach drauflos Fotografieren, funktioniert in den allerwenigsten Fällen. Das Auge isst ja bekanntlich mit.
Um pingelig zu sein (oder bleiben), achten Sie auf die komplette Ausleuchtung des Motivs. Damit gehen Sie komischen, dunklen Ecken und unnatürlichen Schatten aus dem Weg. Lässt daraus schliessen, dass der normale Blitz einer Kamera kaum ausreichen wird. Für unterbelichtete Vorkommnisse bieten sich weitere Lichtquellen wie Softboxen oder Scheinleuchter als Hilfestellungen an.
Wenn es um das Fotografieren eines Gerätes, Schmuckes oder Ähnlichem geht, beachten Sie, dass Sie mindestens einmal auf der Seite das Objekt komplett zeigen und nicht immer nur kleine Ausschnitte und Details präsentieren. Diese sind schön und gut und wirken häufig auch sehr gut. Jedoch ist es wichtig, den Besucher wissen zu lassen, wie das Produkt im Ganzen aussieht.
Portraits
Menschen, ja – die sind nicht immer leicht, auch nicht beim Fotografieren. Die Sonne oder andere Lichteinwirkungen können das Gesicht sehr schnell total überbelichten und glänzend wirken lassen. Deshalb suchen Sie sich vorzugsweise einen Ort mit neutralem Licht. Nicht direkt in dunkelsten Ecken, aber etwas Schatten darf ruhig sein.
Keine Panik, nicht nur Sie müssen beim Fotografieren auf Details achten, es gibt da noch was auf der anderen Seite der Linse. Weisen Sie Ihr Model darauf hin, eine lockere Position einzunehmen und so zu erscheinen, wie es sich rundum wohl fühlt. Zeigen Sie dem Protagonisten ab und an die Ergebnisse und veranschaulichen ihm andere mögliche «Posen».
Wie geht es Ihnen, wenn Sie stundenlang beim Coiffeur sitzen und kaum ein Wort austauschen? Ich rate – Sie langweilen sich. Stimmts? Dem Model geht es vermutlich genau gleich, sprechen Sie mit ihm und unterhalten Sie sich über interessante, aktuelle Themen. Durch die Kommunikation lockern Sie die Stimmung und erreichen eine offenere Atmosphäre. Dies hat nicht nur zum Vorteil, dass es beiden nicht langweilig wird. Nein, dies verbessert unbemerkt die Qualität der Fotos. Denn Sie sind gut gelaunt, wie auch Ihr Model und dies wirkt sich tatsächlich extrem auf die Aufnahmen aus. Also: sprechen, sprechen, knipsen, sprechen etc.
Goldener Schnitt
Diese Bezeichnung oder besser gesagt mathematisches Prinzip weilt schon sehr lange unter uns. Es ist eine Regel, die ein bestimmtes Verhältnis bestimmt. Um genau zu sein – das Verhältnis 1:1.6 oder auch die 2/3 Norm in der Fotografie. Die gesamte Grundgestaltung unterliegt diesem Prinzip. Denn es bildet eine angenehme Unterteilung, welche auf das menschliche Auge meist harmonische Gefühle entfacht.
Standpunkt wechseln
Wir haben uns doch vorher über die Langeweile Gedanken gemacht, oder? Um dieser jetzt noch einen Schritt weiter aus dem Weg zu gehen, ist es immer eine tolle Idee den Standpunkt zu wechseln. Laufen Sie herum, wählen Sie eine andere Perspektive oder lassen Sie gar dem Motiv (Voraussetzung: hat Beine und kann laufen) Bewegungsfreiheit. Dies bringt nicht nur Abwechslung in das Shooting – es bringt zudem Vielseitigkeit in die Ergebnisse. Ein Foto kann aus unterschiedlichen Perspektiven total anders wirken, dies wird einem häufig zu spät bewusst. Seien Sie mutig und versuchen Sie etwas Neues.
Fazit
Trauen Sie sich etwas und schauen Sie immer mit einem kritischen Auge zu. Setzen Sie sich mit weiteren Internetartikeln rund um das Thema Fotografie auseinander und entwickeln Sie Ihre Talente weiter.
Senden Sie uns Ihre Ergebnisse, Erlebnisse und Erfahrungen in den Kommentaren zu und haben Sie viel Spass beim Knipsen. Eins, zwei, drei – bitte lachen.