Organisation

Projekt-Organisation – Agile vs. Wasserfall Methode

3 Minuten Lesezeit • Geschrieben von Alina Fischer
Projekt-Organisation – Agile vs. Wasserfall Methode

Durch die stetige Veränderung unserer Arbeitswelt, ist das Projektmanagement dazu gezwungen seine Projekt-Organisation stets zu optimieren, um effizienter arbeiten zu können. Immer mehr Firmen tendieren bei Ihren Projekten dazu von der traditionellen Wasserfall- zur Agilen-Methode zu wechseln. Aber was bedeutet die Wasserfall- oder die Agile Methode für Ihr Projekt? Und welche Methode ist am effizientesten, um Ihr Projekt zu realisieren? Diese Frage stellt sich vor jedem Projektbeginn, denn das ist die Grundlage der Projekt-Organisation.

In diesem Blogbeitrag stelle ich Ihnen die beiden Methoden vor und zeigen Ihnen für welche Projekte sich welche Methode besser eignet.

Wasserfallmethode
Die Wasserfallmethode ist momentan die meistverwendete Methode der Projekt-Organisation. Bei ihr wird nach dem linearen Prinzip gearbeitet. Das heisst, zu Projektbeginn wird das komplette Projekt geplant um danach vollständig, meist an einem Strang, umgesetzt zu werden.

Vorteile
Diese Methode ermöglicht es, das Projekt in einer schnellen Zeit und zu einer vordefinierten Planung fertigzustellen. Der Fokus liegt auf dem leistungsstarken Arbeiten.

Ein weiterer Vorteil ist die hohe Planungssicherheit. Durch die geordnete Struktur können komplexe Projekte im Detail geplant und durchgeführt werden. Ausserdem zeigt diese Methode die Abhängigkeit der einzelnen Projektschritte auf, da jeder Schritt vom vorangegangen abhängig ist. So entstehen keine Überschneidungen und das Projekt fliesst linear von der einen Projektphase in die Nächste.

Andere Vorteile dieser Herangehensweise sind, dass bereits zu Projektstart eine detaillierte Offerte und ein absehbares «Projektende» / «GoLive» bestehen.

Nachteile
Natürlich hat die Wasserfallmethode auch Nachteile.

Durch die flexible Kundenbeteiligung während dem Bearbeitungsprozess, besteht ein grosses Risiko von zu wenig Kommunikation und Austausch zwischen Kunde und Agentur.

Zudem können während dem Entwicklungsprozess – aufgrund der Abhängigkeiten einzelner Prozess-Schritte – Anpassungen nur mit Zusatzaufwand und Terminplan-Verzögerungen vorgenommen werden. Nicht nur ein Task verschiebt sich, sondern alle darauffolgenden Schritte werden durch die Anpassung beeinflusst. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig bei Projektbeginn einen realistischen Plan und klare Regeln auszuarbeiten.

Ablauf von der Wasserfall Methode

Agile Methode
Bei der agilen Methode wird schrittweise gearbeitet. Dabei wird das Projekt in sogenannte Sprints unterteilt. Sprints bezeichnen aufbauende Teilschritte. Sie entsprechen jeweils einer festgelegten Zeiteinheit, welche mit Aufgaben gefüllt werden. Sobald ein Sprint abgearbeitet wurde, wird das Ergebnis im gesamten Projektteam (Auftraggeber und -nehmer) besprochen. Danach werden die Korrekturen ausgeführt und der Sprint ausgerollt. Je nach Planung können sich die einzelnen Sprints auch überschneiden.

Vorteile
Durch den regelmässigen Austausch an den sogenannten fixen Events (Refinement, Planing, Review, Retro) mit dem Kunden, hat das gesamte Projektteam immer wieder Einsicht auf die Fortschritte. So werden Missverständnisse gezielt verhindert und die Flexibilität, kurzfristig Anpassungen zu machen, wird vergrössert.

Nebstdem ist ein reduziertes, frühzeitiges GoLive durch die aufbauenden Sprints möglich. Hier ist jedoch wichtig, dass die Sprints danach in einem geeigneten Pace weitergeführt werden. Denn in einem solchen Fall ist die live gestellte Lösung selten ansatzweise vollständig.

Auch das Controlling ist bei dieser Methode sehr qualitativ. Bugs und Fehler in der Live-Applikation werden durch kontinuierliches Testen und Kommunizieren stark reduziert.

Nachteile

Allerdings kann durch das viele Absprechen mit dem Auftragsgeber das Projekt in die Länge gezogen werden, was mehr Zeitaufwand und gleichzeitig auch mehr Kosten bedeutet.

Ausserdem ist die Vorsehbarkeit sehr gering, denn agile Prozesse lassen sich nicht bis ins letzte Detail planen.

Zusätzlich liegt bei einem agilen Projekt das Risiko vor einer nicht rechtzeitigen Fertigstellung, da unerwartete Änderungen häufig vorkommen.

Ablauf von der agilen Methode

Fazit: Agil vs. Wasserfall
Der Hauptunterschied der Methoden liegt in ihrer Herangehensweise der Planung, Entwicklung und des Roll-Outs. Agile Projekte sind anpassungsfähiger. Wohingegen Wasserfall-Projekte auf eine strukturierte Planung basieren, wobei sich Projektbeteiligte auf eigene persönliche Leistung konzentrieren.

Unterschiede der agilen und Wasserfall-Methode

Meine Empfehlung
Für welche Methode Sie sich nun entschieden sollen hängt stark von verschiedenen Faktoren ab, wie Projektgrösse, Budget oder Zeitmanagement.

Grundsätzlich empfehle ich für kleinere Projekte, mit klaren Anforderungen und Zielen, die Wasserfall-Methode. Projekt-Beispiele:

  • Umbau Haus
  • Webseite (Relaunch)

Für grössere Projekte, bei welchen man zeitlich flexibler ist, und Anpassungsfähigkeit erwünscht ist, rate ich eher zum agilen Vorgehen.

  • Webseiten-Weiterentwicklungen
  • PIM

Meiner Meinung nach ist die agile Methode die interessantere. Vor allem weil der Kontakt zum Auftraggeber stets erhalten bleibt und er allfällige Anpassungen während dem Projekt immer durchgeben kann. Ausserdem hat man bereits vor Projektende (was nicht zwingend definiert wird) immer wieder neue Features nach den jeweiligen Sprints.

Trotzdem möchte ich nicht von der Wasserfall-Methode abraten, denn diese Methode gillt als unkomplizierterer Prozess und führt schneller zum Endergebnis, was weniger Zeitaufwand und somit weniger Kosten bedeutet. Zudem macht die Wasserfall-Methode bei kurzen und festgeplanten Projekten meistens mehr Sinn.