Webdesign

Designtrends 2025

5 Minuten Lesezeit • Geschrieben von Dominique-Claire Bruttel
Designtrends 2025

Design entwickelt sich ständig weiter. Neue Technologien, veränderte Nutzererwartungen und kreative Konzepte gestalten die digitale Welt jedes Jahr neu. Die erste Hälfte des Jahres 2025 ist fast vorbei. Zeit, die aktuellen Trends im Design genauer unter die Lupe zu nehmen. Welche Entwicklungen haben sich bereits durchgesetzt, welche Innovationen bestimmen das digitale Erlebnis und worauf sollte man jetzt besonders achten? In diesem Artikel erfährst du, welche Trends das Design in diesem Jahr prägen werden.

KI generierte Inhalte

Im Jahr 2025 wird künstliche Intelligenz das Design noch stärker prägen, insbesondere bei der Erstellung von Bildern, Videos und Grafiken. Tools wie DALL·E und Midjourney generieren in Sekunden individuelle, dynamische Visuals, die gezielt auf eine Zielgruppe abgestimmt werden können. Trotz der Automatisierung bleibt kreatives Feingefühl entscheidend, um Designs mit Wiedererkennungswert und echtem Mehrwert zu schaffen. Auch KI-gestützte Chatbots gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sie verbessern die Nutzerführung, bieten gezielte Unterstützung und steigern die Interaktion auf der Website.

Ein mit künstlicher Intelligenz generiertes Bild, das kreative Möglichkeiten der modernen Bildbearbeitung zeigt – visuell beeindruckend, detailreich und perfekt für innovative Designprojekte oder visuelle Inspiration. ©Midjourney

Typografie

Typografische Trends entwickeln sich ständig weiter. Oft kehren vergangene Trends in neuer Form zurück. So erleben derzeit Retro-Schriften ein Comeback und verleihen Websites einen nostalgischen, aber dennoch modernen Charakter. Gleichzeitig setzen fette und grossflächige Schriften starke Akzente und transportieren Botschaften mit maximaler Wirkung.

Ein weiterer Trend ist der reine Text-Minimalismus, bei dem wenige aber gezielt eingesetzte Schriftstile für Eleganz und eine klare Benutzerführung sorgen. Im Kontrast dazu stehen verspielte Layouts, bei denen sich Texte und Bilder überlagern, was Dynamik ins Design bringt und für einen kreativen und unverwechselbaren Look sorgt.

Farben

Passend zu den auffälligen typografischen Trends ziehen auch Farben die Aufmerksamkeit auf sich. Unkonventionelle Farbkombinationen schaffen neue visuelle Reize und setzen sich bewusst von klassischen Farbkonstellationen ab. Auch kräftige, gesättigte und Neonfarben liegen im Trend. Sie bringen Energie ins Design und setzen auffällige Akzente. Pastelltöne sind dagegen weiterhin gefragt, sie sorgen für eine harmonische und beruhigende Ästhetik.

Auch Farbverläufe sind nach wie vor im Trend, um Tiefe und fliessende Übergänge zu erzeugen. Die Farbwelt bleibt also auch in diesem Jahr kunterbunt. 

Formen und Muster

Formen – ob geometrisch, organisch oder als wiederkehrende Muster (Pattern) – spielen im modernen Design eine zunehmend zentrale Rolle. Geometrische Elemente wie Dreiecke, Kreise und Linien sorgen für eine klare, strukturierte Optik und verleihen Websites einen zeitgemässen Look. Gleichzeitig gewinnen organische Formen mit weichen Kanten und fliessenden Linien an Bedeutung, da sie Natürlichkeit und Harmonie vermitteln. Besonders beliebt ist die Kombination von Formen mit Bildern, um Fotos gezielt in Szene zu setzen und visuelle Spannung zu erzeugen. Der Mix aus klaren und freien Formen bringt Schwung ins Design und schafft ein einzigartiges Nutzererlebnis. 

Hier ein Beispiel: joinflowparty.com

Ein Laptop mit geöffneter Website der FLOW PARTY: Auffälliges, farbenfrohes Webdesign mit kräftigem Violett, großen Typoelementen und verspielten grafischen Formen.

Texturen

Webtexturen sind eine einfache Möglichkeit, einer Website mehr Tiefe und Persönlichkeit zu verleihen. Materialien wie Holz, Papier, Glas oder moderne 3D-Designs sorgen für eine ansprechende Optik und schaffen eine angenehme Atmosphäre. Sie können als dezenter Hintergrund oder als gezieltes visuelles Highlight eingesetzt werden, um das Gesamtbild harmonischer wirken zu lassen. Gerade für Unternehmen, die grossen Wert auf Ästhetik legen, bieten Webtexturen einen echten Mehrwert. Sie helfen, die Markenidentität zu stärken und eine klare Bildsprache zu entwickeln.

Scrollytelling

Das Wort Scrollytelling setzt sich aus zwei bekannten Wörtern zusammen. Scrolling (das Bewegen von Bildschirminhalten) und Storytelling (das Erzählen einer zielgerichteten Botschaft in Form einer Geschichte). Mit Scrollytelling können interaktive und immersive Weberlebnisse geschaffen werden. Schritt für Schritt werden Inhalte eingeblendet, die durch verschiedene Techniken unterstützt werden. Durch diese Art des Erzählens werden Nutzende direkt in die Erzählung eingebunden. Somit wird eine emotionale Wirkung erzielt und Nutzende werden zur Interaktion aufgefordert. Durch interaktive Inhalte können komplexe Sachverhalte visuell und Schritt für Schritt erklärt werden. Diese Technologie wird häufig im Journalismus oder im Marketing eingesetzt, um den Nutzenden einen Mehrwert zu bieten.

Ein Beispiel ist die Geschichte «The Boat» des Fernsehsenders SBS Australia: sbs.com.au/theboat

Ein Laptop mit geöffneter Website der SBS: Hier wird das Wort Scrollytelling gross geschrieben.

Die Navigationssysteme auf einer Website werden immer innovativer und für spezielle Anwendungen werden neue Ansätze gewagt. Das klassische Hamburger-Menü ist nach wie vor ein beliebtes Element, da es Platz spart und für ein aufgeräumtes Erscheinungsbild sorgt. Die Benutzerführung ist auch auf dem Desktop gegeben, man kennt sie zur Genüge von mobilen Devices. Um dem Nutzenden ein Erlebnis zu bieten, gehen Unternehmen und Websites aber noch einen Schritt weiter. Mit interaktiven und unkonventionellen Navigationskonzepten werden Nutzende direkt angesprochen und durch Storytelling spielerisch zum Ziel geführt. Dieser Trend hat viele Kritiker, da er oft auf Kosten der Usability und mit höheren Entwicklungs- und Wartungskosten einhergeht, kann aber an der richtigen Stelle eine echte Bereicherung sein.

Hier ein Beispiel: hellocopilot.com

Ein Laptop mit geöffneter Website: Ein Beispiel für moderne Benutzerführung, die visuell beeindruckt und gezielt neue Wege geht, um Nutzer:innen zu begeistern.

Animationen und Transitions

Animationen sind nach wie vor ein wesentlicher Bestandteil moderner Websites und entwickeln sich ständig weiter. Micro-Interactions, also kleine und gezielte Animationen wie Hover-Effekte oder Ladeanzeigen sorgen für ein intuitives und reaktionsschnelles Nutzererlebnis. «Seamless Page Transitions» ermöglichen sanfte und nahtlose Seitenübergänge, die das Nutzererlebnis flüssiger und angenehmer machen. Auch horizontales Scrolling wird immer beliebter, vor allem in den Bereichen Storytelling und visueller Präsentation. Diese Animationstechniken verleihen Websites nicht nur mehr Schwung, sondern auch eine verbesserte Benutzerführung und eine ansprechende Interaktivität.

Nicht alle Trends werden jedes Jahr neu erfunden. Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit sind bereits in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Themen geworden. Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, uneingeschränkt auf digitale Plattformen zugreifen zu können. Wir von instride haben die Wichtigkeit dieses Themas erkannt und unsere eigene Website von der Stiftung «Access for all» zertifizieren lassen. Mehr zum Thema Barrierefreiheit im Web in einem weiteren Blogbeitrag. Auch Nachhaltigkeit bleibt ein wichtiger Aspekt. Aus diesem Grund ist Darkmode-Design nach wie vor sehr gefragt. Laut einer Studie von Google verbraucht die Darstellung von Schwarz auf OLED-Displays bis zu 60% weniger Energie als die Darstellung von Weiss. Neben dem Nachhaltigkeitsaspekt verbessert sich auch die Lesbarkeit von Texten auf dunklem Hintergrund. 

Fazit

Die Design-Trends für das Jahr 2025 sind vielversprechend und bieten für jeden etwas. Von Bunt und Bold bis Minimalistisch und schlicht, denn Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Gewagte Typografie, aussergewöhnliche Farbkombinationen und verspielte Formen sorgen für visuelle Highlights. Innovative Navigationen und flüssige Animationen sorgen derweil für ein verbessertes Nutzererlebnis. Es ist schön zu sehen, dass auch bewährte und wichtige Trends weiterhin von Bedeutung sind. In einer Welt, in der alles digital wird, ist es unerlässlich, Benutzeroberflächen barrierefrei zu gestalten, damit sie für alle Nutzer:innen zugänglich sind. Das sollten wir uns alle auf die Fahne schreiben, unabhängig davon, ob es im nächsten Jahr noch ein Trend ist. Und zum Schluss möchte ich noch sagen, wer mich kennt, weiss, dass ich Farben liebe, also ein perfektes Trendjahr für mich.