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Was ist eigentlich ein Designsystem und warum jedes Unternehmen eines haben sollte?

3 Minuten Lesezeit • Geschrieben von Nadja Stalder
Was ist eigentlich ein Designsystem und warum jedes Unternehmen eines haben sollte?

Styleguides, Atomic Design, Patterns, Libraries, Components – und so weiter. In der Welt des digitalen Designs wirst du an diesen Begriffen nicht vorbeikommen. Doch was bedeuten sie und braucht dein Unternehmen überhaupt so ein Designsystem?

Was ist ein Designsystem?

Kurz gesagt ist ein Designsystem eine Art Baukasten (Pattern Library) mit wiederverwendbaren Komponenten und Richtlinien, die den Design- und Entwicklungsprozess vereinfachen und standardisieren. So sorgt es dafür, dass alles einheitlich und effizient gestaltet wird und Teams schnell und hochwertig über verschiedene Touchpoints hinweg zusammenarbeiten können.

Was gehört alles zu einem Designsystem?

Ein Designsystem besteht aus mehreren Komponenten und basiert bei der instride AG auf den Prinzipien des Atomic Designs:

Prinzipien: Sie definieren die Gestaltungsziele, wie die Marke nach aussen wirken und wahrgenommen werden soll.

Wiederverwendbare Komponenten:

  • Atome: Grundlegende Designbausteine wie Farben, Schriften und Icons.
  • Moleküle: Funktionale Elemente wie Buttons und Formularfelder, die aus Atomen bestehen.
  • Organismen: Komplexe Module wie Header oder Formulare, die aus Molekülen und Atomen zusammengesetzt sind.
Grafik zur Visualisierung des Atomic Designs mit den verschiedenen Zwischenschritten.

Design Patterns: Bewährte Vorlagen, Muster und Regeln, die helfen, Benutzeroberflächen konsistent und effizient zu gestalten.

Styleguide: Dieser beschreibt in Form einer Dokumentation alle verwendeten visuellen Elemente wie Farben, Typografie und Bildsprache (Komponenten und Patterns) und legt somit die Gestaltungsgrundlagen fest.

Libraries (Sammlungen): Tools wie Figma organisieren Bibliotheken, die alle Designkomponenten enthalten. Diese Libraries ermöglichen es Designer:innenn und Entwickler:innen, auf vordefinierte Atome, Moleküle und Organismen zuzugreifen und sicherzustellen, dass alle Komponenten konsistent angewendet werden.

Vorteile – Warum wir ein Designsystem jedem Unternehmen empfehlen

Ein Designsystem bringt viele Vorteile mit sich:

Umsetzung beschleunigen
Mit einem Designsystem können Designer:innen auf ein bereits definiertes System zurückgreifen, was den Entwurfsprozess deutlich beschleunigt. Wiederverwendbare Komponenten wie Buttons und Farben sparen Zeit beim Design und bei der Programmierung.

Konsistenz sichern
Ein Designsystem stellt sicher, dass alle Elemente und Funktionen konsistent und fehlerfrei implementiert werden, da sie direkt aus einer zentralen Bibliothek (Pattern Library) stammen. 

Benutzerlebnisse verbessern
Die durchgängige Verwendung von Designelementen verbessert die Benutzererfahrung. Alles sieht gleich aus und funktioniert auf die gleiche Weise.

Effizienz steigern
Wenn dein Unternehmen wächst und du mehr Produkte oder Seiten hinzufügen möchtest, hilft dir ein Designsystem dabei, dies schnell und effizient zu tun. Wiederverwendbare Komponenten erleichtern die Erweiterung.

Kosten sparen
Ein Designsystem reduziert die Entwicklungszeit und Fehler, was wiederum die Kosten senkt. Wiederverwendbare Komponenten sparen somit Zeit und Geld bei der Entwicklung neuer Produkte.

 Zusammenarbeit optimieren
Ein Designsystem schafft ein gemeinsames Verständnis für alle Beteiligten, was die Zusammenarbeit zwischen Designer:innen und Entwickler:innen verbessert.

Insgesamt trägt ein Designsystem dazu bei, Design- und Entwicklungsprozesse zu optimieren, die Markenidentität zu wahren und Ressourcen effizient zu nutzen. Dies lohnt sich sowohl bei grossen Unternehmen als auch bei kleineren KMUs.

Styleguide auf dem Macbook einer Mitarbeiterin in einer hellen Büroräumlichkeit.

Wie entsteht so ein Designsystem?

Die Entwicklung eines Designsystems erfolgt in mehreren Phasen. Zunächst werden die Ziele und Anforderungen ermittelt, indem bestehende Designprozesse analysiert und Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert werden. In der Recherche- und Planungsphase werden die benötigten Komponenten und Richtlinien definiert. Darauf folgt die Design- und Entwicklungsphase, in der UI-Komponenten und Styleguides erstellt werden. Der nächste Schritt ist die Dokumentation, die sicherstellt, dass alle Teammitglieder das System effektiv nutzen können. Schliesslich wird das Designsystem implementiert, gepflegt und regelmäßig aktualisiert.

Willst du allgemein mehr über unseren Analyse-Prozess erfahren? Dann schau dir unseren Blog-Artikel zu diesem Thema an.

Fazit

Die Entwicklung eines Designsystems setzt eines voraus – und zwar das Bewusstsein bei allen Beteiligten, dass es sich um einen kontinuierlichen, zu Beginn zeitintensiven Entwicklungsprozess handelt und nicht um ein in sich geschlossenes, isoliertes Projekt.

Denn ein Designsystem ist mehr als nur ein Werkzeug – es ist eine Investition in die Zukunft eines Unternehmens. Es sorgt für Konsistenz, Effizienz und erleichtert die Zusammenarbeit. Durch die Implementierung eines Designsystems kannst du sicherstellen, dass deine Marke auf allen Touchpoints stark und einheitlich auftritt. 

Bist du interessiert? Dann lass uns über dein Designsystem sprechen.